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Grußworte

Gruppenfoto Tagungsleitung
Dr. med. Hans Werner Kottkamp • Prof. Dr. med. Philipp Kümpers • Dr. med. Wilfried Schnieder

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
notfallmedizinisch Interessierte,
Freundinnen und Freunde der DGINA, 

wir freuen uns, Sie zur 18. Jahrestagung der DGINA vom 04. bis 06. Mai 2023 in die Stadthalle nach Bielefeld („Die Stadt, die es nicht gibt“) einladen zu dürfen. 

Das diesjährige Motto lautet: Notaufnahme – Ab in die Zukunft 

Wie kaum ein anderer Bereich der Medizin stehen die Akut- und Notfallmedizin sowie die Notfallversorgung insgesamt im medizinischen, öffentlichen und politischen Fokus. Unstrittig wird sich die Notaufnahme in Zukunft enormen Herausforderungen stellen müssen.   

Unter maßgeblicher Beteiligung der DGINA wurden zuletzt schon wesentliche Ergebnisse erzielt und zukunftsweisende Entwicklungen initiiert.  

Notaufnahme – Ab in die Zukunft“ soll alle notfallmedizinisch Interessierten für gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen vorbereiten und die Zukunftsperspektive der DGINA Community abbilden. 

Die Notaufnahmen können für die Zukunft nur dann gut aufgestellt sein, wenn wir die Zukunftsherausforderungen erkennen und diese als Chance nutzen.

Wir sind als DGINA ein starkes Team: im Austausch akut- und notfallmedizinischer Kompetenzen, in der interprofessionellen Diskussion zukünftiger Themen und bei der gemeinsamen Entwicklung zukünftiger, innovativer Ideen in der Notfallversorgung. 

Die Tagung will, soll und wird uns in interprofessioneller, interkommunikativer und innovativer Art und Weise für die Zukunft der Notfallmedizin ausrichten und aufstellen. 

In diesem Sinne freuen wir uns, Sie Alle in Bielefeld im Mai 2023 für die Zukunft der Notfallmedizin begeistern und begrüßen zu dürfen.

Notaufnahme – Ab in die Zukunft 

Dr. med. Hans Werner Kottkamp
Prof. Dr. med. Philipp Kümpers
Dr. med. Wilfried Schnieder 

Die Notfallversorgung steckt derzeit in einem großen Dilemma: Die Rettungsdienste beklagen immer mehr unnötige Einsätze und die Klinikambulanzen sind Anlaufstelle für immer mehr Menschen, die eigentlich den ärztlichen Bereitschaftsdienst in Anspruch nehmen müssten, der außerhalb der Praxisöffnungszeiten organisiert ist. Wir brauchen daher wirksame Steuerungs- und Filterinstrumente, um die Patientenströme besser lenken zu können. Wir brauchen intelligente und effiziente Strukturen, die den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Niedergelassenen mit den Notfallambulanzen der Krankenhäuser und dem kommunalen Rettungsdienst so verzahnen, dass Notfallpatienten regelhaft dort versorgt werden, wie es Art und Schwere der Erkrankung oder Verletzung erfordern.

Ein erster Aufschlag wurde jetzt mit den Empfehlungen der Regierungskommission zur Reform der Notfall- und Akutversorgung geliefert. Allerdings bietet dieses Papier nicht wirklich viel Neues zu dem Vorschlag der Vorgängerregierung von 2020. Schon damals haben wir als Ärztekammer unsere Expertise angeboten und wir sind weiterhin bereit, konstruktiv an einem Konzept für die Notfallversorgung mitzuwirken. Die Politik sollte nun endlich die Ärzteschaft an der Erstellung eines schlüssigen und sektorübergreifenden Gesamtkonzeptes für die Akut- und Notfallversorgung beteiligen.

Was in dem Regierungsvorschlag fehlt, ist die Einbindung des Rettungsdienstes und die Etablierung von Portalpraxen. Mit diesem in Nordrhein-Westfalen eingeführten System werden Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern über einen zentralen Empfang und ein strukturiertes Ersteinschätzungssystem zum richtigen Behandlungsort weitergeleitet − in die Notfalldienstpraxis der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, in die Notfallambulanz eines Krankenhauses oder in eine ambulante Arztpraxis zu den regulären Sprechzeiten. Ich sehe darin eine gute Möglichkeit, um zu einer Entlastung der stationären Notfallambulanzen zu kommen und die Patienten zügig zu versorgen.
In den Empfehlungen der Regierungskommission wird auch die Etablierung eines Facharztes für Notfallmedizin angeregt, der dann die Integrierten Notfallzentren leiten soll. Die Ärztekammer Westfalen-Lippe wie auch die anderen Landesärztekammern und auch der Deutsche Ärztetag haben sich bewusst gegen die Einführung eines eigenen Facharztes für Notfallmedizin entschieden, sondern wollen das Fach wie bisher breit aufgestellt sehen.

Auch nicht vergessen werden darf, dass bereits jetzt ein eklatanter Mangel an ärztlichem Nachwuchs besteht. Kaum eine Facharztentität ist von dieser Entwicklung ausgenommen. Die fachärztliche Versorgung sollte daher nicht durch eine aus strukturellen Gründen unnötige (es gibt entsprechende Zusatzqualifikationen) Einführung einer neuen Facharztkompetenz geschwächt werden. Es ist auch nicht zu erwarten, dass künftig flächendeckend ausreichend Fachärztinnen und Fachärzte für Notfallmedizin zur Verfügung stehen könnten.

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Pit Clausen • Oberbürgermeister Bielefeld

Herzlich Willkommen in Bielefeld, herzlich Willkommen in der Bielefelder Stadthalle,

ich freue mich sehr, dass die Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin e.V. ihre 18. Jahrestagung in Bielefeld durchführt.

„Notfallmedizin – Ab in die Zukunft“ heißt das Motto Ihrer Tagung und ich muss gestehen: das macht neugierig. Auch den Nicht-Mediziner. Natürlich wissen wir, dass die Notfall- und Akutmedizin vor großen Herausforderungen steht. So wie die gesamte medizinische und pflegerische Versorgung.

Nicht weniger als die Zukunft der Notfallmedizin soll auf der Tagung diskutiert werden. Das wird spannend. Der Tagungsort ist gut gewählt: Bielefeld verfügt über eine gute Krankenhauslandschaft, hier sitzen zudem die europaweit größten diakonischen Einrichtungen - die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und das Ev. Johanneswerk.

Seit fast zwei Jahren studieren an der neu geschaffenen medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld junge Medizinerinnen und Mediziner. Zum „Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld“ haben sich drei Krankenhausträger mit ihren ausgewählten Fachkliniken zusammengeschlossen. Das alles dient dazu, Bielefeld und Ostwestfalen-Lippe in Sachen medizinische Versorgung gut aufzustellen. Und auch die Fakultät für Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld ist vielen ein Begriff.

Insofern: hier sind Sie gut aufgehoben! In Bielefeld lässt es sich wunderbar tagen, fortbilden und natürlich auch über die Zukunft der Notfallmedizin diskutieren. Wenn es die Zeit zulässt, schauen Sie sich gerne einmal ein wenig in Bielefeld um – es wird Ihnen gefallen!

Ich wünsche Ihnen eine interessante und spannende Tagung in Bielefeld!

Ihr

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Pit Clausen
Oberbürgermeister Bielefeld